19.04. +++ Was zählt

Danke, Herr Prantl, für eine große Geste, nämlich die der Demut.
Danke, Herr Prantl, für eine große Geste, nämlich die der Demut. (Bild von www.sueddeutsche.de)

Eigentlich wollte ich über den Kölner Tatort schreiben, DICKER ALS WASSER, aber kann man sich eigentlich mit dieser einigermaßen harmlosen Unterhaltungskriminalität beschäftigen, wenn der Holocaust des 21. Jahrhunderts um uns herum tobt? Wie viele Leute sind täglich in Ravensbrück umgekommen, das heute vor 70 Jahren befreit wurde? Waren es so viele, wie heute auf dem Mittelmeer gestorben sind? Ich vergleiche nicht zwischen dem direkten Morden der Nazis und dem höchst komplexen Netz von Ursachen, das zu den vielen Toten auf dem Weg nach Europa führt. Ich versuche mir nur, die Dimension vor Augen zu führen. Was ich aber durchaus vergleiche, ist das bewusste Wegschauen. „19.04. +++ Was zählt“ weiterlesen

10.02. +++ Fremde Tiere

Zwei Titelhelden: Der Emigrant und sein erster Freund
Zwei Titelhelden: Der Emigrant und sein erster Freund
Wer sich schon einmal über einen längeren Zeitraum im Ausland aufgehalten hat, kennt das Gefühl: Tiefe Verlorenheit, wo Menschen, Sprache, Essen, ja die einfachsten Dinge des täglichen Lebens völlig anders sind als zu Hause. Was bei einer Ferienreise ein leichter und anregender Nervenkitzel ist, nämlich das Bekannte hinter sich zu lassen, und mit der Unsicherheit des Anderswo zu flirten, büßt jeden Reiz ein, wenn es kein zurück gibt. Wenn die Brücken abgebrochen sind und es kein Netz und keinen doppelten Boden gibt. Angst wird zum ständigen Begleiter; Angst, das Falsche zu tun, in Not zu geraten, bedroht zu werden. „10.02. +++ Fremde Tiere“ weiterlesen