TARTUFFE von Molière
SCHLAFES BRUDER von Robert Schneider
LEBEN DES GALILEI von Bertolt Brecht
DRAUSSEN VOR DER TÜR von Wolfgang Borchert
BAHNWÄRTER THIEL von Gerhart Hauptmann
DER KAUFMANN VON VENEDIG von William Shakespeare
JUGEND OHNE GOTT von Ödön von Horváth
04.02. +++ Einheitsgrau

Schlechte Theaterkritiken, Verrisse, sind meistens auch schlecht geschrieben. Gute Theaterkritiken sind auch oft schlecht geschrieben, aber das stört dann die Wenigsten. Was mich persönlich an schlecht geschriebenen Theaterkritiken nervt, ist, dass der Verfasser sich zum Korrektor aufschwingt und den dummen Theatermachern im Namen des Autors oder anderer Instanzen (nicht zuletzt seiner eigenen Einsichten ins Werk oder die Regiekunst im allgemeinen) die Fehler in der Inszenierung rot anstreicht. Natürlich kommt jeder Zuschauer, sogar Kritiker, mit Erwartungen ins Theater, und sei es auch nur die, dass es möglichst schnell vorbei ist. Aber wie bei jedem Kommunikationsprozess wärs schön, zumal wenn man sich zu einer Bewertung anschickt, den anderen, bzw. hier die Kunst, erstmal an seinen/ihren eigenen Maßstäben zu messen. Was bedeutet, dass man sich an die mühevolle Aufgabe machen muss, herauszufinden, was dem Künstler wohl wichtig war.